Hüfte
Ihr Orthopäde und Traumatologe bei Hüftproblemen
in Maria Enzersdorf im Bezirk Mödling
Von Impingement der Hüfte bis zur Hüftprothese - hier erfahren Sie mehr über Probleme mit der Hüfte sowie deren Diagnose und Therapie.
Impingement der Hüfte
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Definition
Beim Hüftimpingement oder femoroacetabulären Impingement (FAI) handelt es sich um eine Einklemmungssymptomatik zwischen dem Hüftkopf und der Hüftpfanne, durch welche das normale Bewegungsspiel im Hüftgelenk gestört ist Einerseits kann der Hüftkopf knöcherne Anlagerungen am Rand aufweisen, so dass er seine runde Form verliert (fehlende Taillierung bis hin zu einem Buckel). Diese Formstörung wird auch als CAM-Impingement bezeichnet Andererseits kann auch die Gelenkpfanne (Acetabulum) zu tief oder ungünstig verdreht sein, so dass sie zu nah an das Gelenk heranreicht bzw. für das Gelenk „zu gross“ ist. Diese Formstörung wird auch als Pincer-Impingement bezeichnet. Am häufigsten liegt eine Kombination aus beiden Ursachen vor.
Die beschriebenen Formveränderungen führen dazu, dass der Übergang von Hüftkopf zu Schenkelhals an die Gelenkpfanne und das um die Pfanne herumlaufende Labrum (Gelenklippe) anschlägt bzw. anstösst. Dabei entzündet sich das Gelenk, und es kommt zu Schmerzen. Auf Dauer kann dieser Mechanismus zu einer Hüftgelenkarthrose führen.
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Klinik und Diagnose
Oft kommt es zu Schmerzen in der Leistenregion vor allem nach sportlicher Betätigung oder anderen Belastungen. Betroffene können oft im Hüftgelenk nicht mehr vollständig beugen und der Bewegungsumfang im Hüftgelenk kann eingeschränkt sein. Es werden auch häufig stechende Schmerzen im Hüftgelenk, ausgelöst durch längeres Sitzen, wahrgenommen.
Durch Anamnese und klinische Untersuchung mit unterschiedlichen Provokationstests kann eine Verdachtsdiagnose gestellt werden. Als Standard sollte in jedem Fall eine Röntgenuntersuchung durchgeführt werden um die Form der Hüftpfanne und des Hüftkopfes zu beurteilen. Bei Verdacht auf ein CAM-Impingement (Labrumläsion) sollte eine Magnetresonanztomographie durchgeführt werden.
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Therapie
Symptomatisch kann mit Schmerzmedikation und Physiotherapie eine Verbesserung der Beschwerden erreicht werden. Sollte das mechanische Problem bestehen bleiben, ist von einer weiteren Schädigung des Hüftgelenks auszugehen. Eine Verletzung des Labrums kann eventuell im Rahmen einer Arthroskopie behoben werden. Bei einer fortgeschrittenen Arthrose ist die Implantation einer Hüftprothese erforderlich.
Coxarthrose - Hüftprothese
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Definition
Eine Coxarthrose ist die Arthrose des Hüftgelenkes, also die degenerative Abnützung der artikulierenden Gelenkskomponenten der Hüftpfanne und des Hüftkopfes. Die Häufigkeit der Abnützung nimmt heutzutage aufgrund der steigenden Lebenserwartung und dem höheren Anspruch im Alter stetig zu.
Man kann die primäre (idiopathische) und die sekundäre Coxarthrose unterscheiden, wobei erstere gewöhnlich ohne bekannte Ursache nach dem 60. Lebensjahr beginnt. Die sekundäre Coxarthrose kann ihre Ursache in einer Fehlstellung des Hüftgelenks (Hüftdysplasie), in rheumatischen und bakteriellen Entzündungen sowie als Spätfolge von Traumen haben. Weiters können Übergewicht, Stoffwechselerkrankungen und sportliche Überbelastungen eine Coxarthrose verursachen.
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Klinik und Diagnose
Am Anfang stehen belastungsabhängige Beschwerden. Im weiteren Verlauf kommen Ruheschmerzen und zunehmende Bewegungseinschränkungen hinzu mit schließlich deutlicher Einschränkung der Gehstrecke. Es kann auch zu einer Aktivierung der Arthrose durch Traumen kommen.
Bei der Untersuchung geben sowohl die Anamnese als auch die klinische Untersuchung Hinweise auf eine Coxarthrose. Es zeigen sich Leistendruckschmerzen und eine Einschränkung der Innenrotation und Abduktion der Hüfte, sowie der Überstreckung des Beines im Sinne eines sog. Kapselmusters. Im Spätstadium ist die Beweglichkeit der Hüfte in alle Richtungen maximal eingeschränkt.
Standardmäßig erfolgt eine Röntgenaufnahme der betroffenen Hüfte in zwei Ebenen sowie eine Beckenübersichtsaufnahme im Stehen. Im Frühstadium sollte zum Ausschluss eines femoroacetabulären Impingement bzw. Labrumpathologien oder einer Hüftkopfnekrose auch eine Magnetresonanztomographie (MRT) in Erwägung gezogen werden.
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Therapie
Sollte die Schmerzproblematik oder das reduzierte Bewegungsausmaß die Lebensqualität entsprechend einschränken, ist die Implantation einer Hüfttotalendoprothese (Einbringen eines künstlichen Hüftgelenkes) empfehlenswert.